ADFC Delegation im Niedersächsischen Landtag

Fünf Mitglieder des ADFC Braunschweig trafen im Landtag mit Politikerinnen und Politikern und Mitarbeitenden des Verkehrsministerium zu einem Austausch zusammen.

Besuch im Niedersächsischen Landtag
v. l. Susanne Schroth, Gabriela Kiekenap, Paul Kleinherne, Christoph Bratmann (Fraktionssprecher der SPD), Lars Christian Lundt und Georg Sebralla © ADFC_BS_Gabriela_Kiekenap

Am 7.2.2024 reiste  eine Delegation des ADFC Braunschweig zu Gesprächen in den Niedersächsischen Landtag. Hintergrund war eine Einladung des Fraktionssprechers der SPD Christoph Bratmann zum Thema Radwege an Landstraßen und Nutzung von Wegen von Feldmark-Interessentschaften. An den Gesprächen nahmen außer Herrn Bratmann noch  Stephan Christ (Verkehrspolitischer Sprecher der Grünen), Dr. Dörte Liebetruth (Verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion), Staatssekretär Frank Doods und 4 weitere Mitarbeitende des Wirtschaftsministeriums teil. Außer allgemeinen Bekenntnissen zum Radverkehr gab es aus Sicht des ADFC wenig Erfreuliches. Ein neues Radwegekonzept  inklusive der Prioritätenliste zum Radwegeausbau soll erst 2026 aktualisiert werden. Ein Tausch von Prioritäten innerhalb der bestehenden Liste von 2016 ist nicht vorgesehen. Dies war eine kleine Hoffnung für den Radweg zwischen Völkenrode und dem Bortfelder Kreisel an der L475a. Im Nachgang zu den Gesprächen wurde aber eine Prüfung dieser Option zugesagt. Die Prüfung erfolgte und die Tauschoption wurde jedoch verworfen. Das Land sieht die Verantwortung für die Prioritäten bei den Kommunen. Diese erstellen die Prioritätenlisten nach Merkmalsvorgaben des Landes. Die finale Liste erfolgt dann aber durch die Bewertung des Landes. Ziel muss also sein den Radweg an der L475 auf die Prioritätenliste der Stadt Braunschweig und des Landkreises Peine zu bekommen. Um an dieser kritischen Strecke doch noch früher einen Radweg zu bekommen, haben die politischen Akteure Gespräche auf kommunaler Ebene zugesagt. Erste Versuche sind an der mangelnden Bereitschaft der Landwirte zum Verkauf von Land für den Radweg gescheitert.

Aus Sicht des ADFC erfreulich ist, die Möglichkeit nunmehr Mittel aus dem Programm des Bundes "Stadt und Land" zu beantragen. Hieraus stehen den Kommunen des Landes 80 Mill. € für den Ausbau der Fahrradinfrastruktur zur Verfügung. Die Kommunen haben jetzt bis 2028 Zeit die Projekte umzusetzen.

Insgesamt fand das Gespräch in sehr angenehmer Atmosphäre statt. Man versprach in weiterem Kontakt zu bleiben.

Lesen Sie hierzu auch: 31 Jahre und immer noch kein Radweg von Völkenrode nach Wendeburg, ein Artikel aus dem ADFC PedaLeo von 2021


https://braunschweig.adfc.de/neuigkeit/adfc-delegation-im-niedersaechsischen-landtag

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) setzt sich mit seinen mehr als 230.000 Mitgliedern mit Nachdruck für die Verkehrswende in Deutschland ein. Wir sind überzeugt davon, dass eine gute, intuitiv nutzbare Infrastruktur, gut ausgearbeitete Radverkehrsnetze und vor allem Platz für Rad fahrende Menschen auch dazu einlädt, das Fahrrad als Verkehrsmittel zu benutzen. Wir möchten eine sichere und komfortable Infrastruktur für den Radverkehr, damit sich junge und junggebliebene Fahrradfahrende sicher und zügig fortbewegen können.

    Die Förderung des Radverkehrs ist nicht zuletzt auch ein politischer Auftrag, für den sich der ADFC stark macht. Unser Ziel ist es, alle Menschen, gleich welchen Alters und unabhängig von ihren Wohnorten, für das Radfahren und damit für die Mobilität der Zukunft zu gewinnen.

  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Als ADFC-Mitglied stärken Sie Deutschlands größte Interessenvertretung der Radfahrenden. Der ADFC ist auf europäischer Ebene, bundes- und landesweit sowie im kommunalen Bereich bei den örtlichen Gemeinde- und Stadtverwaltungen aktiv und engagiert sich dort für die Förderung des Radverkehrs.  

    ADFC-Mitglieder

    • können auf die ADFC-Pannenhilfe zählen
    • erhalten Sonderkonditionen bei vielen Mietradanbietern, Carsharingfirmen, Versicherern und Ökostrom-Versorgern
    • bekommen die Codierung ihrer Fahrräder vergünstigt
    • erhalten Preisnachlässe bei kostenpflichtigen ADFC-Radtouren
    • sind rechtschutz- und haftpflichtversichert, wenn sie mit dem Rad, dem öffentlichen Personenverkehr (in Verbindung mit dem Fahrradtransport) oder zu Fuß unterwegs sind,
    • bekommen alle drei Monate die ADFC-Radwelt frei Haus; ADFC-Mitglieder in Braunschweig und dem Kreis Helmstedt erhalten darüber hinaus zweimal jährlich den PedaLeo, das Fahrradmagazin für Braunschweig

    Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein verkehrssicheres Fahrrad auszustatten ist, legt die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) fest. Sie schreibt u. a. zwei voneinander unabhängige Bremsen vor, damit ein Fahrrad sicher zum Stehen kommt. Ebenso vorgeschrieben ist eine helltönende Klingel. Auch zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale mit je zwei nach vorne und nach hinten wirkenden gelben Rückstrahlern sind Pflicht.

    Am wichtigsten für die Verkehrssicherheit ist neben den Bremsen die Beleuchtung. Ein rotes Rücklicht und ein weißer Frontscheinwerfer sind vorgeschrieben. Die Beleuchtung kann batteriebetrieben sein und muss tagsüber nicht mitgeführt werden. Sie muss aber dann einsatzbereit sein, wenn die Sichtverhältnisse Licht erforderlich machen. Für den Straßenverkehr zugelassen ist Beleuchtung nur mit dem Prüfzeichen des Kraftfahrtbundesamts (eine Wellenlinie, Großbuchstabe K und fünfstellige Zahl). Damit Radfahrende auch seitlich gesehen werden, sind Reflektoren in den Speichen oder Reflexstreifen an Reifen oder Felge vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmenden. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrer*in im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmenden zu rechnen.

    Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, indem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer*innen nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen.

    Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmenden gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrende auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Schutzstreifen und Radfahrstreifen? Und was ist ein Radweg?

    Die Infrastruktur für das Fahrrad ist nicht einheitlich und selten uneingeschränkt gut nutzbar. Radfahrstreifen und Schutzstreifen verlaufen beide auf der Fahrbahn und damit im direkten Blickfeld von Autofahrenden. Schutzstreifen haben eine gestrichelte Markierung und dürfen daher bei Bedarf mit dem Auto befahren werden, vor allem, um Gegenverkehr auszuweichen und nur, wenn der Radverkehr nicht gefährdet wird. Radfahrstreifen hingegen sind mit einer Linie durchgängig auf der Fahrbahn markiert und dürfen von Autofahrenden nicht befahren werden. Der ADFC macht sich für geschützte Radfahrstreifen stark, bei denen Poller, Kübel und markierte Schutzzonen Radfahrende vor dem Autoverkehr, achtlos aufgerissenen Autotüren und unerlaubtem Parken schützen.

    Ein Radweg ist durch ein blaues Radwegschild gekennzeichnet und muss in dem Fall von den Radfahrenden genutzt werden. Eine Benutzungspflicht darf aber nur angeordnet werden, wenn es die Verkehrssicherheit erforderlich macht. Behindern Blätter, Schnee oder andere Hindernisse Radfahrende auf Radwegen, dürfen sie auf die Fahrbahn ausweichen.

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